Seit dem 25. April gibt es das neue Schranken- Kurzparksystem an der Zufahrt zum Flughafen Wien-Schwechat. Das System soll dazu dienen das zuletzt vermehrt aufgekommene „Falschparkersyndrom“ in den Griff zu bekommen und Staus zu vermeiden. So weit so gut, allerdings gab es schon vorab der Installation dieses Systems massive Kritik. Kritik, die sich bereits zur Gänze bewahrheitet…
Flughafen Wien-Schwechat. Seit fast drei Wochen ist das kürzlich eingeführte Schrankensystem am Wiener Flughafen in Betrieb. Das System wurde eingeführt um den Falschparken vorzubeugen und ein staufreies Weiterkommen zu ermöglichen.
„Das neue Vorfahrtssystem auf der Abflugrampe wird für alle Passagiere deutlich mehr Komfort bringen, die Zufahrt zu den Terminals 1, 1a und 3 wird weniger verstaut sein“
, so Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Wie funktioniert das Schrankensystem?
Bei der Auffahrt zum Abflugterminal muss man sich nun bei einem Schranken ein Ticket lösen, welches für 10 Minuten gratis ist, sollte man allerdings die 10 Minuten überschreiten, muss man aufzahlen.
„Mit der neuen Parkregelung ist das Halten für das Aussteigen für zehn Minuten weiterhin kostenlos, darüber hinaus muss eine Parkgebühr entrichtet werden.“
, erklärt Dr. Ofner. Bei der Auffahrt zur Rampe stehen sogar 5 Spuren zur Verfügung, welche allerdings bereits wenig später wieder auf die üblichen zwei Spuren zusammenwachsen.
So…aber wo ist jetzt das Problem?
Bereits nach drei Wochen, in denen das Schrankensystem zum Einsatz gekommen ist, gab es Probleme und vor Allem mehr Stau als vorher. 10 Minuten reichen gerade für Taxiunternehmen kaum aus. Besonders wenn Fluggäste Verspätung haben wird es für Airport Shuttle unternehmen schwierig, berichten einige Taxiunternehmen. Nachhaltig bildet sich der Stau allerdings bei der Ausfahrt, zu den Stoßzeiten. Hier kommt es nämlich öfters vor, dass Taxis länger warten, nicht nur aufgrund von Flugverspätungen , sondern auch durch das massive Verkehrsaufkommen, denn obwohl bei der Einfahrt fünf Spuren zur Verfügung stehen, gibt es auf der Rampe sowie bei der Ausfahrt nur Zwei spuren. Dazu kommt, dass durch den aufkommenden Stau bei der Ausfahrt die eigentliche Parkzeit von 10 Minuten leicht überschritten wird.
So wie alle anderen Großflughäfen?
„Ähnliche Konzepte sind an anderen europäischen Flughäfen bereits Standard“
, kommentiert Flughafenvorstand Dr. Günther Ofner die Situation. Allerdings ist hier zu erwähnen, dass andere Großflughäfen generell ein wesentlich besseres System, mit vor allem mehr zur Verfügung stehenden Spuren bietet. Auch durch die derzeit vorhandene Baustelle auf der Abflugrampe, durch welche temporär nur eine Spur zur Verfügung steht, spielt dem neuen System nicht gerade in die Karten.
Bessere Lösungen?
Das System zu überdenken wäre eine gute Lösung, wobei vor allem die Gratis Parkzeit in die Mangel genommen werden muss. Leider verursachen die Schranken, vor allem bei der Ausfahrt mehr Staus als sie lösen sollten. Ein weiterer kluger Ansatz wäre strenger mit dem Falschparken umzugehen, anstatt für mehr Verkehrschaos zu sorgen, denn spätestens im Sommer wird man bei der derzeitigen Vorgehensweise mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, aber auch mit mehr Staus zu rechnen haben und Passagiere sollten schon jetzt mehr Zeit einplanen.
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Mein Name ist Benjamin, ich bin im Jahr 1999 geboren und seit ich denken kann schlägt mein Herz für die Luftfahrt. Bereits mit 15 Jahren saß ich das erste mal alleine im Cockpit eines SF25c indem ich meinen GPL und später auf einer Diamond HK36TC/TTC meinen MiM absolvieren durfte. Seit 2018 besitze ich einen LAPL(S) + TMG, UL(A) sowie einen LAPL(A). Derzeit fliege ich DA40, DA20, C172, C150, PA28, C42, DR400, H36 und Extra 300 am Flugplatz Wiener Neustadt Ost und FSZ Spitzerberg. Ebenso engagiere ich mich bei der Ausbildung neuer Flugschüler und Unterrichte Radio Communications & Operations beim Sport Flieger Club Austria. Außerdem bin ich auch als Flugplatz Betriebs -und Einsatzleiter tätig.